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EL-dro-ST e. V.
Die Elternselbsthilfe Karlsruhe & Umgebung 
Januar 2021

 


Jubi 40 – Rückblick

„EL-dro-ST e. V. Die Elternselbsthilfe Karlsruhe & Umgebung“ feiert in diesem Jahr den
40. Geburtstag! 40 Jahre EL-dro-ST, seit 30 Jahren ein eingetragener Verein, das ist schon etwas Besonderes. Die Jubiläumsveranstaltung fand am Samstag, 15. Februar 2020 im Stephan-Saal
in Karlsruhe statt unter dem Motto:

„In der Sucht bist du einsam, aus der Sucht helfen wir dir gemeinsam“.

Dieses Thema hat wohl viele Menschen angesprochen und so folgten nicht nur viele Mitglieder und Ehemalige unserer SHG der Einladung, sondern wir durften auch viele Vertreter der örtlichen Politik, verschiedener Einrichtungen aus dem Sucht- und Selbsthilfenetzwerk sowie unseres Landes- und Bundesverbandes begrüßen.Den rund 100 Gästen bot sich ein vielfältiges Programm, in dem Referate und Diskussionen rund um die Themen Drogen- und Selbsthilfe im Mittelpunkt standen. Nach einigen Grußworten und einem Impulsreferat von Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup wurden Frau Margit Freund (Sozialdezernentin Landkreis Karlsruhe) und Frau Cordula Sailer (Drogenbeauftragte Stadt Karlsruhe) zum Thema „Elternselbsthilfe als Teil der Suchthilfe im Stadt- und Landkreis Karlsruhe“ interviewt. Anschließend referierte Dipl. Psychologe Wolfgang Indlekofer, Therapeutischer Leiter der Fachklinik Freiolsheim über „Drogenkonsum früher und heute“. Ein weiterer Höhepunkt war der Auftritt des Improvisationstheaters „Die Wilde Bühne e. V.“ aus Stuttgart.
Es war ein gelungener und kurzweiliger Tag, an dem wir sehr viel Anerkennung und Wertschätzung erfuhren. Dies ist nicht selbstverständlich, erleben wir doch in der Gesellschaft viele Vorurteile und so manche Ausgrenzung – ja, auch wir Eltern und ja, auch heute noch!
Neben dem offiziellen Teil blieb ausreichend Zeit für den persönlichen Austausch, das gegenseitige Kennenlernen und einfach für ein gutes Beisammensein. Die Feier wird uns noch sehr lange in Erinnerung bleiben und wir nehmen die Energie mit ins laufende Jahr und die vor uns allen liegenden schweren Monate.
Auch wenn uns der frühe Termin im Jahr im Vorfeld so einiges an Energie abverlangte, so sind wir rückblickend doch froh, dieses Datum gewählt zu haben. Eine Durchführung zu einem späteren Zeitpunkt wäre vermutlich aufgrund der Corona-Krise nicht mehr möglich gewesen.
So konnten wir Mitte Februar noch eines der letzten Feste in Karlsruhe feiern, wir schüttelten Hände, umarmten uns und Covid-19 war noch kein Gesprächsthema.
Kurz nach unserem Jubiläum, die „Nacharbeiten“ waren kaum erledigt, holte auch uns Corona ein. Die Ereignisse überschlugen sich, jeden Tag gab es neue Berichte sowie Beschränkungen und plötzlich betraf es auch die Gruppenabende.
Wie gut, dass das Team von EL-dro-ST in der intensiven Vorbereitungszeit für das Jubiläum zu einer festen Einheit zusammengewachsen war. Eine Umfrage übers Wochenende machte deutlich: für die meisten Gruppenteilnehmer war es kaum vorstellbar, wochen- oder sogar monatelang ohne unsere wöchentlichen Meetings auszukommen und schon der Gedanke daran löste bei einigen Teilnehmern Ängste aus.
Wir haben deshalb schnell reagiert, verschiedene Möglichkeiten ausprobiert, diskutiert und erreicht, dass unsere wöchentlichen Gruppenabende weiterhin ohne Unterbrechung stattfinden können – nur eben seit 17. März auf virtueller Ebene per Videokonferenz. Es gelten auch hier unsere Gruppenregeln (Verschwiegenheit, respektvoller Umgang miteinander, Ich-Aussagen etc.) und mit etwas Disziplin und Übung funktionieren diese virtuellen Meetings auch mit über 10 Teilnehmern sehr gut. Es ist nicht das Gleiche wie unsere üblichen Gruppenabende, aber wir können uns doch „hören“ und „sehen“. Gerade in der momentan so unsicheren Zeit, die auch unsere süchtigen Angehörigen in besonderem Maße trifft, ist der Austausch untereinander enorm wichtig.
Zusätzlich halten wir wie bisher Kontakt über eine WhatsApp-Gruppe sowie einen E-Mail-Verteiler, natürlich alles auf freiwilliger Basis und mit schriftlichem Einverständnis.
Auch wir hoffen, dass wir bald wieder zur Normalität zurückkehren, uns in der Werderstraße treffen und umarmen können – bis dahin stärken wir uns gegenseitig auf virtueller Ebene und halten es wo immer möglich nach dem Grundsatz: stay at home.

EL-dro-ST e. V.
Die Elternselbsthilfe Karlsruhe & Umgebung  
März 2020

 


Eltern von Drogensüchtigen stehen sich gegenseitig bei.

EL-dro-ST e.V. ist eine Selbsthilfegruppe in Form eines gemeinnützigen Vereins, die sich an ELtern und Angehörige drogengefährdeter oder drogenabhängiger Söhne und Töchter richtet und mittlerweile 40 Jahre besteht. Betroffene Eltern und Angehörige des Stadt- und Landkreises Karlsruhe und darüber hinaus treffen sich wöchentlich in der Südstadt in Karlsruhe, um Erfahrungen auszutauschen. Die Teilnahme an den Grup-penabenden ist für Betroffene kostenfrei, unabhängig von einer Mitgliedschaft und ohne Verpflichtungen. Verschwiegenheit ist in der Gruppe oberstes Gebot. Der Verein wird von ehrenamtlichen Mitarbeitern geführt, die als Betroffene jahrzehntelange eigene Erfahrungen mitbringen, regelmäßige Fortbildungen besuchen und mit Einrichtungen der Suchthilfe vertraut sind.
Was es heißt, einen Suchtkranken in der Familie zu haben, weiß nur jemand, der selbst betroffen ist. Abhängige sind gefangen in ihrer Sucht, die Gedanken kreisen nur um die Droge und alles andere wird ausgeblendet. Meist sind es Drogen wie Cannabis, Amphetamine, Kokain, Heroin oder diverse Medikamente, die konsumiert werden, oft auch in Kombination mit Alkoholmissbrauch oder einer Spielsucht. Immer mehr Suchtmittelabhängige leiden außerdem unter einer psychiatrischen Krankheit, welche die Krankheitseinsicht zusätzlich erschwert. Dies führt zwangsläufig zu Problemen im alltäglichen Leben. Vieles kann ohne Hilfe nicht mehr bewältigt werden.
Angehörige werden hier – ohne es selbst zu merken – über ihre Grenzen hinaus gefordert, sind verzweifelt, hilflos und gehen durch ein Wechselbad der Gefühle. Gehen die Kraftreserven zu Ende, kommen sie an den Punkt, an dem sie Hilfe außerhalb der Familie suchen und vielfach Kontakt mit uns aufnehmen.
Meist sind es die Mütter, die zuerst diesen Schritt wagen. Zunehmend finden aber auch Väter und Paare den Weg zu den Gruppenabenden. Im kleinen Kreis können sie offen über ihre Sorgen und Ängste sprechen und werden von den anderen Gruppenteilnehmern verstanden ohne sich groß erklären zu müssen. Eltern lernen dabei, auf sich selbst zu achten und dass sie nur durch eine Veränderung des eigenen Verhaltens die festgefahrene Situation mit dem betroffenen Kind positiv beeinflussen können.
EL-dro-ST e.V. feierte am 15.02.2020 im Stephan-Saal in Karlsruhe den 40. Geburtstag. Mit einem Programm, in dem Referate und Diskussionen rund um die Themen Drogen- und Selbsthilfe im Mittelpunkt standen, wurde den rund 100 Besuchern eine sehr interessante Veranstaltung geboten. Nach einem Impulsreferat von Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup wurden Frau Margit Freund (Sozialdezernentin Landkreis Karlsruhe) und Frau Cordula Sailer (Drogenbeauftragte Stadt Karlsruhe) zum Thema „Elternselbsthilfe als Teil der Suchthilfe im Stadt- und Landkreis Karlsruhe“ interviewt. Anschließend referierte Dipl. Psychologe Wolfgang Indlekofer, Therapeutischer Leiter der Fachklinik Freiolsheim über „Drogenkonsum früher und heute“. Ein weiterer Höhepunkt war der Auftritt des Improvisationstheaters „Die Wilde Bühne e. V.“ aus Stuttgart.
Weitere Informationen über die Arbeit von EL-dro-ST e.V. finden Sie unter www.eldrost.de.

Die Elternselbsthilfe drogengefährdeter und drogenabhängiger Söhne und Töchter für Karlsruhe und Umgebung e. V.
40 Jahre · Eltern für Eltern


Livia: Ein anonymisiertes Beispiel für die Unterstützung durch die Elternselbsthilfe.
Livia ist jetzt volljährig. Schon seit frühester Jugend ist sie psychisch auffällig und wurde in verschiedenen Psychiatrien mit unterschiedlichsten Diagnosen behandelt, ohne dass ihr wirklich geholfen werden konnte.
Sie entwickelt ein Interesse an Drogenthemen, das sie nicht mehr loslässt. In der 12. Klasse gerät sie an einen Mitschüler, der ihr aufzeigt, wie im Internet auf einfache Weise Heroin bestellt werden kann.
Als die Eltern seltsame Briefe aus Holland in der Post entdecken, ist es schon zu spät, die Odyssee beginnt. Livia wird in Geldangelegenheiten aggressiv und übergriffig sowie bei Alltagsdingen gleichgültig, die Schule gerät ins Hintertreffen. Die Eltern sind verzweifelt. Die Verwandtschaft wirft den Eltern eine falsche Erziehung vor. Livia bricht die erste Entgiftungstherapie ab, lässt sich dann auf eine Substitution ein und schafft mit letzter Anstrengung das Abitur. Die Eltern nehmen Kontakt zur
Elternselbsthilfe auf und treffen dort auf ähnliche Schicksale. Die Gruppenabende helfen ihnen, das Geschehen zu verarbeiten und zeigen neue Wege auf.
Sie erhöhen den Druck auf Livia und stellen sie vor die Option, entweder nach dem Schulabschluss eine weitere Entgiftung und Langzeittherapie anzutreten oder den Weg in die Obdachlosigkeit zu gehen. Livia hat keinen Plan für ihr Leben, lässt sich aber auf die Entgiftungstherapie ein, die sie erneut abbricht. Die Eltern setzen ihr Kind schweren Herzens vor die Tür.
Nach einem Monat als Drogenjunkie auf der Straße sowie zwei Aufenthalten auf der Intensivstation erhält Livia mit Hilfe eines  Sozialarbeiters eine Unterkunft und macht eine Substitutionstherapie. Auf
einem durch die Elternselbsthilfe vermittelten Seminar finden die Eltern eine Einrichtung in Deutschland, die für die Doppeldiagnose-Behandlung (Sucht und psychische Erkrankung) geeignet ist. Livia macht nun den dritten Anlauf, clean zu werden und die Eltern sind froh, in der Elternselbsthilfe aktiv zu sein.
So erklärt sich auch das Motto des Vereins:
„In der Sucht bist du einsam, aus der Sucht begleiten wir Dich gemeinsam“.

 


Jahresrückblick 2019 EL-dro-ST e. V. Die Elternselbsthilfe Karlsruhe & Umgebung

2019 – erst hat es begonnen und schon ist es Vergangenheit! Wie immer geht die Zeit viel zu schnell vorbei und dennoch, wenn wir zurückschauen, erkennen wir, dass ganz schön viel passiert ist in diesem einen Jahr.
Unser Workshop unter dem Motto „Wie soll es in Zukunft bei EL-dro-ST weitergehen?“ zu Beginn des Jahres mit Roland Schilling hat uns stark geprägt und verändert. Es war eine gute Entscheidung, diesen Schritt zu wagen. Die Gruppe hat sich auf eine neue Art gefunden, das Zusammengehörigkeitsgefühl ist gewachsen und viele Teilnehmer fühlen sich stärker eingebunden. Dies bewirkte, dass inzwischen eine große Bereitschaft vorhanden ist, sich über die persönliche Betroffenheit mit dem eigenen Kind hinaus für die Gruppe einzusetzen. So dürfen Markus und ich uns etwas zurücknehmen und werden an vielen Punkten entlastet.
Anfang 2019 waren wir verglichen mit den Vorjahren eine kleinere Gruppe, manchmal (wenn auch selten) waren wir dienstags sogar mal weniger als 10 Teilnehmer. Inzwischen ist die Gruppe wieder recht groß, wöchentlich zwischen 12 bis 18 Teilnehmer, was für die Moderatoren schon auch mal eine Herausforderung werden kann; wollen wir doch allen Beteiligten gerecht werden und aber auch zeitlich den Rahmen einhalten. Hier kommt uns zu Gute, dass wir eine über viele Jahre gewachsene Gruppe sind, in der jeder seinen Teil dazu beiträgt, dass die Gruppenabende gut gelingen. Auffallend ist, dass immer mehr Paare gemeinsam in die Gruppe finden und weiterhin sind 1/3 der Teilnehmer Männer.
Viele EL-dro-ST-ler haben auch 2019 die Möglichkeiten genutzt, an Seminaren des BVEK und der BWLVES teilzunehmen. Karlsruhe bot zudem noch viele weitere Möglichkeiten, die ebenfalls angenommen wurden. Das Highlight bei EL-dro-ST selbst war unser Wochenende in Baerenthal, welches bereits zum 29. Mal stattfand. Roland Schilling hat uns in seiner gewohnt brillanten Art unter dem Thema „Wer bin ich und wenn ja, wie viele?“ durch das Wochenende begleitet und so manches persönliche „Aha-Erlebnis“ beschert.
Mit knapp 50 wöchentlichen Gruppentreffen sowie weit über 50 weiteren Terminen rund ums Jahr (Seminare, Tagungen, Verbandstreffen, Vorträge, Team-Treffs etc.) waren wir gut beschäftigt, hatten aber auch unsere Freude, an der Entwicklung innerhalb der Sucht-/Angehörigenhilfe beteiligt gewesen zu sein. Das Netzwerk ist so wichtig und bringt uns an vielen Stellen weiter, dieses Engagement möchten wir nicht missen. Hierzu gehören der BVEK ebenso wie die BWLVES und auf lokaler Ebene wirken besonders das Suchthilfenetzwerk und die ARGE (Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfe), beides in Zusammenarbeit von Stadt- und Landkreis Karlsruhe.
Karlsruhe übernimmt in Sachen Sucht eine Vorreiterrolle in Baden-Württemberg. Als erste Stadt war sie 2006 bei der Diamorphin-Vergabe am Start und 2019 wurde der A³ (Alkohol Akzeptierender Aufenthaltsraum) eröffnet sowie im Dezember der 1. Drogenkonsumraum in Ba-Wü., an dessen Eröffnungsfeier wir teilnehmen durften.
Es ist eine höchst interessante Sache, sich mal mit den Hintergründen, dem Für und Wider solcher „Errungenschaften“ zu beschäftigen. Auch hier ist es schwierig, alle Blickwinkel zu berücksichtigen und dabei die gesetzlichen Bestimmungen einzuhalten. Und es gelingt nur dann, wenn möglichst viele Beteiligte mit ins Boot genommen werden. Vielleicht wäre das auch mal ein Thema für ein EKL-Treffen?
Das Jahr 2020 steht für EL-dro-ST im Zeichen unseres Jubiläums.
Seit 1980, also nunmehr 40 Jahre, gibt es EL-dro-ST Die Elternselbsthilfe drogengefährdeter und drogenabhängiger Söhne und Töchter für Karlsruhe und Umgebung e. V.
Dort haben Eltern durch zuverlässige und gegenseitige Unterstützung in der Selbsthilfe kontinuierlich Handlungskompetenz sowie Hoffnung und Mut entwickelt.
Dass eine Selbsthilfegruppe ihren 40. Geburtstag feiern kann, ist durchaus keine Selbstverständlichkeit, deshalb nehmen wir dieses Jubiläum zum Anlass, um am Samstag, 15. Februar 2020 im Stephan-Saal in Karlsruhe mit geladenen Gästen zu feiern. In einem 11-köpfigen Team aus den Reihen unserer Gruppe haben wir ein vielfältiges und interessantes Programm zusammengestellt unter dem Motto:
„In der Sucht bist du einsam, aus der Sucht helfen wir dir gemeinsam“.
Nach verschiedenen Vorträgen und Referaten am Nachmittag (u.a. OB Dr. Frank Mentrup, Familientherapeut Roland Schilling, Sozialdezernentin Margit Freund, Drogenbeauftragte Margit Freund) rund ums Thema „Sucht und Selbsthilfe“ wird am Abend die „Wilde Bühne“ aus Stuttgart auftreten.
Wir freuen uns bereits jetzt auf diesen bereichernden Tag, auf schöne Begegnungen und tolle Gespräche, auf das Miteinander innerhalb eines großen Netzwerkes, auf das wir sehr stolz sind.

EL-dro-ST e. V.
Die Elternselbsthilfe Karlsruhe & Umgebung          
Januar 2020


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